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Aminosäuren und Sport: Bausteine für Leistung und Regeneration

Aminosäuren sind die grundlegenden Bausteine von Proteinen und spielen eine zentrale Rolle im menschlichen Körper. Sie sind nicht nur essenziell für den Aufbau und die Reparatur von Gewebe, sondern auch für zahlreiche Prozesse, die für sportliche Leistung und Regeneration entscheidend sind. Sportwissenschaftliche Studien beleuchten die vielfältigen Wirkungen von Aminosäuren auf Kraft, Ausdauer und Erholung – ein Thema, das sowohl für Freizeitsportler als auch für Profis relevant ist.

Vogelperspektive eines Schwimmers im Wasser

Was sind Aminosäuren?

Aminosäuren werden in zwei Hauptkategorien eingeteilt:

1. Essenzielle Aminosäuren (EAAs):

Diese kann der Körper nicht selbst herstellen und sie müssen über die Nahrung zugeführt werden. Beispiele sind Leucin, Isoleucin und Valin. 

2. Nicht-essenzielle Aminosäuren:

Diese kann der Körper selbst synthetisieren, wenn ausreichend Vorläuferstoffe vorhanden sind. Beispiele sind Glutamin und Arginin.

Einige Aminosäuren, wie Glutamin, gelten unter bestimmten Bedingungen als „bedingt essenziell“, etwa bei intensiver körperlicher Belastung.

Optimierung der Ernährung mit Aminosäuren

Die gezielte Zufuhr von Aminosäuren kann eine sinnvolle Ergänzung der Ernährung darstellen, vor allem bei intensiver sportlicher Belastung oder unzureichender Eiweißzufuhr.


Timing und Dosierung:

Vor dem Training:
Arginin und Citrullin zur Verbesserung der Durchblutung.
Während des Trainings:
BCAAs zur Reduktion von Ermüdung.
Nach dem Training:
EAAs zur Förderung der Regeneration und des Muskelaufbaus.


Sicherheit:

Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sollten isolierte Aminosäuren nur gezielt und in moderaten Dosierungen verwendet werden, da hohe Mengen potenzielle Nebenwirkungen haben können.⁷

Fazit

Aminosäuren sind unverzichtbare Begleiter im Sport – sei es für den Muskelaufbau, die Leistungssteigerung oder die Regeneration. Ihre Vielseitigkeit macht sie zu einem zentralen Baustein der sportlichen Ernährung. Die gezielte Einnahme sollte jedoch immer auf den individuellen Bedarf abgestimmt und durch eine ausgewogene Ernährung ergänzt werden.

Quellen

1. Tipton KD, Wolfe RR. *Effects of amino acids supplement on physiological adaptations to resistance training.* J Appl Physiol. 2001;93(3):947-954.
2. BfR. Gesundheitliche Bewertung von Aminosäuren. *Bundesinstitut für Risikobewertung.* 2019. Available at: [bfr.bund.de](https://www.bfr.bund.de).
3. Blomstrand E, Newsholme EA. Effect of branched-chain amino acid supplementation on mental performance. *J Sports Med Phys Fitness.* 1998;38(1):64-70.
4. Cruzat VF, Rogero MM, Tirapegui J. Glutamine: Metabolism and immune function. *Curr Opin Clin Nutr Metab Care.* 2010;13(1):58-64.
5. Walsh NP, Gleeson M. Glutamine, exercise and immune function. *Sports Med.* 1998;26(3):177-191.
6. Bloomer RJ. Nitric oxide supplements for sports. *Sports Nutr Rev J.* 2007;4(2):72-80.
7. Thieme Connect. Wirkung von Aminosäuren auf den menschlichen Organismus. *Thieme.* 2020;125(6013):123-131.